In Kürze wird die deutsche Fußballnationalmannschaft um den Einzug ins Viertelfinale bei der Weltmeisterschaft kämpfen, vorher gibt es aber noch den letzten Draftrückblick aus der NFC West. Wir sind beim Champion angekommen, den Seattle Seahawks. Den Titel gewannen sie dank vieler Spieler, die sie gerade in den mittleren und späten Runden des Drafts gefunden haben. Mal sehen, wie sie sich in diesem Jahr angestellt haben. In der ersten Runde hatten sie den letzten Pick an 32. Stelle. Diesen gaben sie allerdings ab, weil die Vikings vor die Texans kommen wollten, um Teddy Bridgewater zu ziehen. Dafür bekamen sie den Zweit- und Viertrundenpick aus Minnesota. In der zweiten Runde wollten sie dann aber auch mit dem Pick von den Vikings nicht picken, sondern tradeten erneut runter. Für den Zweitrundenpick und den Fünftrundenpick, den sie für Matt Flynn von den Raiders hatten, bekamen die Seahawks den Zweit-, Viert- und Siebtrundenpick der Lions. Als die Seahawks dann wieder an der Reihe waren, schlugen sie aber zu. Sie wählten WR Paul Richardson von Colorado. Mir kam der Pick ein bis zwei Runden zu früh. Er ist zwar schnell, athletisch und ein guter Route Runner, hat aber auf der anderen Seite ganz große Probleme mit physischem Spiel. Er fängt kaum einen Ball, wenn er angegangen wird und auch wenn er frei steht, ist der Catch nicht immer sicher. Dazu ist er nach dem Catch nicht der quirlige Wirbelwind, der reihenweise Gegenspieler aussteigen lässt. Er kann eine gute Deep Threat werden, hat aber noch einen weiten Weg vor sich. Bei den Seahawks soll er vermutlich die Lücke schließen, die durch den Abgang von Golden Tate entstanden ist. Allerdings ist er ein komplett anderer Spielertyp als der toughe Tate. Mit Richardson bekommt die Offense eine andere Dimension und es wird spannend, zu sehen, wie er eingesetzt wird. Am Ende der zweiten Runde hatten die Seahawks ihren eigenen Pick, mit sie OT Justin Britt von Missouri zogen. Es war der wohl größte WTF-Moment des gesamten Drafts. Kaum ein Experte sah Britt vor der fünften Runde vom Board gehen. Ich hatte ihn mir nicht genauer angesehen, weil er auf allen Boards, die ich mir angeschaut hatte, weit unten saß –...
Draftrückblick 2014: San Francisco 49ers
Zwölf Picks hatten die San Francisco 49ers im abgelaufenen Draft, es gibt also viel zu analysieren in unserem Draftrückblick. Die 49ers, angeführt von einer bockstarken Defense (trotz des zwischenzeitlichen Ausfalls von Pass Rusher Aldon Smith), erreichten die Playoffs und drangen dort bis zum NFC Championship Game vor. Ein Spiel vor dem Super Bowl war aber Schluss gegen den Divisionsrivalen aus Seattle. So hatte man den drittletzten Pick in der ersten Runde des Drafts, an 30. Stelle. Dort wählte man S Jimmie Ward von Northern Illinois. Ward war in diesem Draft der Safety mit den besten Fähigkeiten in Manndeckung. Entsprechend oft durfte er am College den Slot covern. Genau das soll auch seine Aufgabe bei den 49ers sein – zumindest im ersten Jahr. Eric Reid, der Erstrundenpick aus dem letzten Jahr, und Antoine Bethea, in der Free Agency aus Indianapolis gekommen, sind als Starter bei den Safeties eingeplant. Auf lange Sicht sollen vermutlich Ward und Reid zusammen die beiden Positionen besetzen, wobei die Rollen zwischen Free und Strong Safety bei den beiden fließend ineinander übergehen. Reid spielt im Moment den Free Safety, ist aber auch ein harter Hitter. Wards Fähigkeiten in Man Coverage sprechen dafür, dass er ein Strong Safety wäre, allerdings ist er etwas allergisch gegen Kontakt. Entsprechend ergänzen sich die beiden sehr gut und könnten ein starkes Duo bilden. Der Pick macht auch Sinn, weil die 49ers in Carlos Rogers, Tarell Brown und Donte Whitner drei Defensive Backs verloren (entlassen im Fall von Rogers) haben. Man könnte vielleicht argumentieren, dass Ward hier eine halbe Runde zu früh vom Board gegangen ist, aber die Jungs aus San Francisco werden schon wissen, was sie tun. In der zweiten Runde überkam die 49ers der Trade-Wahnsinn. Mit dem Pick, den sie von den Chiefs für Alex Smith erhalten hatten, tradeten sie zunächst ein paar Picks runter, weil die Broncos für Cody Latimer hoch wollten. Dafür bekamen sie den Fünftrundenpick der Broncos und deren Viertrundenpick im nächsten Jahr, wobei die Broncos noch einen Siebtrundenpick der 49ers erhielten. Einen Pick später tradeten die 49ers aber gleich wieder hoch, gaben den Zweit- und Fünftrundenpick, die sie gerade erst von den Broncos erhalten hatten, an die Dolphins ab. Insgesamt...
DraftCast #39
Zu den Finalspielen der Weltmeisterschaft gibt es einen neuen Podcast von uns. Diese Woche mit der NFC West und vier weiteren interessanten Spielern für den kommenden Draft. Finden könnt ihr die neueste Episode bei iTunes, im RSS-Feed oder unter dem Direktlink. Viel Spaß beim Anhören und wenn ihr Fragen, Wünsche, Anregungen habt, schreibt diese gerne in die...
Draftrückblick 2014: Arizona Cardinals
Wir machen mit unserem Draftrückblick weiter in der NFC West, heute mit den Arizona Cardinals. In dieser starken Division erreichte man zehn Siege, was aber nicht für einen Einzug in die Playoffs reichte. Die große Stärke war die Defense (in der NFC West sowieso klar), während die Offense um den soliden Carson Palmer die Aufgabe hatte, die Spiele nach Möglichkeit nicht zu verlieren. In der ersten Runde des Drafts hielten die Cardinals den 20. Pick. Diesen gaben sie aber an die Saints ab, die für Brandin Cooks hochtraden wollten. Dafür bekamen sie den Erst- und Drittrundenpick der Saints. Mit dem Pick in der ersten Runde wählten sie SS Deone Bucannon von Washington State. Von den körperlichen Voraussetzungen her ist er der vermutlich beste Safety in dieser Draftklasse, seine Leistungen auf dem Feld reichten aber nicht an die der beiden Top-Leute Clinton-Dix und Pryor heran. Er ist ein klassischer „in-the-box“ Strong Safety, der am besten nahe der Line of Scrimmage spielt, um dort seine harten Tackles zu setzen. In Coverage wird er sich noch steigern müssen, aber bereits von 2012 zu 2013 war eine deutliche Verbesserung in dem Bereich zu erkennen. Bei den Cardinals kann er an der Seite von Tyrann Mathieu spielen und die beiden zusammen ein sehr gutes, junges Safety-Duo bilden (sobald Mathieu von seiner Knieverletzung komplett genesen ist). Mit Patrick Peterson und Antonio Cromartie auf Cornerback haben sie vom Potential her ein sehr starkes Backfield. In der zweiten Runde zogen die Cardinals TE Troy Niklas von Notre Dame. Die Fighting Irish haben in den vergangenen Jahren immer wieder gute Tight Ends in die NFL geschickt (zuletzt Tyler Eifert im letzten Jahr), Niklas möchte der nächste in der Reihe sein. Dafür hat er aber noch einen weiten Weg zu gehen. Bis vor zwei Jahren hatte er nie Tight End gespielt. An der High School war er Offensive Tackle und Defensive End, zu Beginn seiner Zeit bei Notre Dame wurde er als Outside Linebacker eingesetzt. Er bringt hervorragende Maße für einen Tight End mit (6‘6‘‘, 270 lbs) und ist dabei noch sehr beweglich. Auch wenn man denken würde, dass er als ehemaliger Offensive Tackle ein guter Blocker wäre, hat er in diesem...
Draftrückblick 2014: St. Louis Rams
Unser Draftrückblick ist in der aktuell besten Division der NFL angekommen – der NFC West. Dort belegten letztes Jahr die St. Louis Rams mit einer Blanz von 7-9 den letzten Platz. Hätte sich Quarterback Sam Bradford nicht im siebten Spiel verletzt wären vermutlich mehr Siege drin gewesen. Obwohl Bradford bisher nicht die hoch gesteckten Erwartungen als erster Pick im Draft 2010 erfüllen konnte, hält das Team weiterhin zu seinem Spielmacher. Allerdings geht er in sein vorletztes Vertragsjahr und im kommenden Frühjahr könnte man viel Geld sparen, wenn man ihn entließe. Es steht ein klassisches „make-or-break“-Jahr für Bradford bevor. Im Daft ging es für die Rams also darum, das Team um den Quarterback herum besser zu machen. In der ersten Runde hatten die Rams zwei Picks – ihren eigenen an 13. Stelle und den zweiten Pick, den sie im Rahmen des RG3-Trades aus Washington bekamen. Ich hatte erwartet, dass die Rams diesen zweiten Pick traden würden, da sie in den letzten Jahren immer wieder nach unten getradet sind, um mehr Picks einzusammeln. Allerdings hatten sie kein vernünftiges Angebot oder wollten unbedingt „ihren“ Spieler haben. Die Wahl fiel auf OT Greg Robinson von Auburn. Die Tigers aus dem Staate Alabama hatten im vergangenen Jahr ein sehr dominantes Laufspiel und der wichtigste Grund dafür war Robinson. Er ist ein absolut krasser Run Blocker, der seine Gegenspieler meterweit aus dem Weg räumen kann. Auf der anderen Seite ist er aber in Pass Protection noch sehr unerfahren und hat in dem Bereich noch technische Defizite. Doch er ist noch jung (21 Jahre alt) und hat am College bloß zwei Jahre lang gespielt. Er bringt das Potential mit, einer der absolut besten Spieler in der NFL zu werden. Die Rams hatten in der letzten Saison eigentlich zwei gute bis sehr gute Offensive Tackles in Jake Long (links) und Joe Barksdale (rechts). Jedoch kommt Long von einem Kreuzbandriss zurück und bereits davor hat er sich immer wieder mit verschiedenen Verletzungen (Trizeps, Knie, Rücken, Schulter) herumgeplagt. Seine Zukunft ist trotz seines dicken Vertrages, den er letztes Jahr unterschrieb, ungewiss. Barksdale auf der anderen Seite hat einen Vertrag, der im kommenden Frühjahr ausläuft. Es ist also gut möglich, dass einer der beiden...
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