Die Stars von morgen schon heute

Draftrückblick 2014: Dallas Cowboys

Unser Draftrückblick geht weiter durch die NFC East und wir sind bei „meinen“ Cowboys angekommen. Die Dallas Cowboys haben ihre letzten drei Saisons mit 8-8 abgeschlossen – mehr Mittelmaß geht kaum. Zu schlecht für die Playoffs, zu gut, um in den Top Ten picken zu dürfen. So durften sie auch dieses Jahr an 16. Stelle das erste Mal draften.   Dort wählte man OT/OG Zack Martin von Notre Dame. Bei den Fighting Irish hat er als Left Tackle gespielt, bei den Cowboys ist er wohl als Right Guard eingeplant. Als Offensive Tackle bringt er eigentlich alles mit, um in der NFL bestehen zu können, außer der idealen Armlänge. Daher wurde schon vor dem Draft von vielen behauptet, er wäre ein besserer Guard. Die Cowboys hatten in der letzten Saison eine bereits sehr gute Offensive Line (Rang 4 bei Pro Football Focus), mit Martin will man noch besser werden. Dazu ist durch die Verpflichtung eines weiteren jungen Spielers gesichert, dass man auch in den nächsten Jahren die Qualität aufrechterhalten kann.   Bereits Ende der ersten Runde wollten die Cowboys dann schon wieder hochtraden. Doch war kein Team gewillt, ihr Angebot anzunehmen, bzw. die Seahawks fanden das Angebot der Vikings interessanter. Anfang der zweiten Runde machten sie weiter ihre Angebote und die Redskins schlugen zu. Die Cowboys benötigten einen Nachfolger von DeMarcus Ware, der dauerhaft Druck auf den Quarterback ausüben kann. In diesem Draft hatten sie in Jadeveon Clowney, Anthony Barr und Demarcus Lawrence drei Spieler ausgemacht, die diese Rolle in ihrem System ausfüllen können. Da Clowney und Barr in den Top Ten schon weggegangen waren, bezahlten sie mit ihrem Zweit- und Drittrundenpick etwas viel, um DE Demarcus Lawrence von Boise State nicht auch noch zu verlieren. Er wird noch etwas an Masse zulegen müssen, um ein Every-Down-Spieler zu werden, kann aber schon gleich seine Sacks erzielen.   Nachdem die Cowboys in der dritten Runde keinen Pick hatten (sie versuchten vergeblich für Trai Turner hochzutraden), zogen sie in der vierten Runde MLB Anthony Hitchens von Iowa. Nachdem sich Starter Sean Lee bisher in jeder Profisaison eine andere Verletzung zugezogen hat, stellt Hitchens zunächst eine gute Absicherung dar. Dazu könnte er sich mit guten Trainingseinheiten für eine...

Draftrückblick 2014: New York Giants

Weiter geht unsere Tour der Draftanalyse in der NFC East. Heute sind die New York Giants an der Reihe. Diese sind letzte Saison mit sechs Niederlagen in Folge gestartet, bevor sie sich aufraffen konnten, um am Ende bei einer 7-9-Bilanz herauszukommen. Dadurch durften sie zuerst an zwölfter Stelle einen Spieler auswählen.   Dieser Spieler war WR Odell Beckham Jr. von LSU. Ein dynamischer Spieler, den man vielseitig einsetzen kann. Er kann Outside oder im Slot spielen, hat sichere, kräftige Fanghände und ist ein gefährlicher Returner. Sein Route Running ist noch ausbaufähig und als Blocker ist er eher durch Zurückhaltung aufgefallen. Ich war nie der größte Fan von Beckham ohne wirklich den Finger drauflegen zu können, was mich an ihm stört. Ich hatte ihn erst in der zweiten Runde gesehen. Bei den Giants soll er den abgewanderten Hakeem Nicks (jetzt bei den Colts) als Starting Receiver ersetzen. Außer Victor Cruz haben die New Yorker nur Rueben Randle, von dem der Durchbruch erwartet wird, und Mario Manningham, der immer wieder verletzt ist, keine Receiver mit Starter-Potential. Beckham sollte gleich in seiner ersten Saison eine größere Rolle spielen.   In der zweiten Runde zogen die Giants C Weston Richburg von Colorado State. Letzte Saison hatte man fast jedes Spiel mit einer anderen Offensive Line spielen müssen und Eli Manning stand permanent unter Druck. Letztes Jahr zogen die Giants schon Right Tackle Justin Pugh, dann legten sie in der Free Agency hauptsächlich auf den Guard-Spots nach. Nun soll Richburg die Mitte in den nächsten Jahren besetzen. Er besticht vor allem durch seine Beweglichkeit und Pass Protection – etwas, das Eli Manning gefallen sollte.   Die dritte Runde brachte den Giants DT Jay Bromley von Syracuse – dem gleichen College wie Pugh letztes Jahr. Letztes Jahr erzielte er für einen Defensive Tackle sehr starke 10 Sacks, an seinem Spiel wird er aber noch arbeiten müssen. Er spielt sehr inkonstant, ist bei einigen Snaps immer wieder ineffektiv. Dazu war seine Spielintelligenz, die er in den Spielen, die ich gesehen habe, an den Tag legte, nicht die beste. Er bringt eine gute Größe, Athletik und einiges an Upside mit, wird zunächst aber wohl nicht über die Rolle des Rotationsspielers hinauskommen.  ...

Draftrückblick 2014: Washington Redskins

Neben unserem Draft-Rückblick in gesprochener Form, soll es das Ganze auch für die eher hörfaulen bzw. lesefleißigen Fans des Drafts in geschriebener Form geben. Dabei behalten wir die Reihenfolge aus unserem Podcast bei und beginnen mit der NFC East und dort mit den Washington Redskins.   In der ersten Runde hatten sie keinen Pick – ein Überbleibsel des RG3-Trades von 2012. Besonders schade aus Sicht der Redskins, dass es der Second Overall Pick gewesen wäre. Man hatte zum Zeitpunkt des Trades natürlich gedacht, dass man eher um die Playoffs als um den ersten Pick spielen würde. Dumm gelaufen. Aber kommen wir zum Draft.   In der zweiten Runde kamen die Cowboys mit einem sehr guten Angebot daher und die Redskins tradeten runter. So bekamen sie einen zusätzlichen Drittrundenpick. Mitte der zweiten Runde zogen sie dann OLB Trent Murphy von Stanford. Ein aus meiner Sicht sehr überraschender Pick. Es scheint, als würde man in Washington davon ausgehen, einen ihrer beiden Starter langfristig nicht halten zu wollen. Brian Orakpo spielt kommende Saison unter dem Franchise Tag, Ryan Kerrigans Vertrag wurde dieses Frühjahr per Teamoption bis 2016 verlängert. Bedenkt man die konstant guten Leistungen von Orakpo und die Länge von Kerrigans Vertrag (und Kerrigan ist auch kein Schlechter), wird Murphy frühestens 2016 zum Starter aufsteigen. Wie Murphy in das System der Redskins passt, ist für mich das nächste Fragezeichen. Ich sah ihn eher als Defensive End in einer 4-3 Defense. In Coverage sah er bei Stanford nie gut aus. Zu hüftsteif und unbeweglich, um rechtzeitig da zu sein, wo er sein musste. Orakpo und Kerrigan haben letzte Saison beide etwa ein Achtel ihrer Snaps in Coverage gespielt – es wird also regelmäßig von ihnen verlangt. Darüber hinaus ist er ein klassischer „Overachiever“, der besser gespielt hat, als er es eigentlich ist. Seine 15 Sacks waren letzte Saison die meisten aller College-Spieler, doch kamen viele gegen Quarterbacks, die den Ball zu lange hielten, oder Offensivschemen, die keinen Blocker für ihn vorsahen. Er spielt aber immer mit hohem Einsatz und ist sehr kräftig. Um in der NFL knstant zu Sacks zu kommen, muss er aber noch daran arbeiten, seine Arme beim Pass Rush besser einzusetzen.   Zu Beginn der...