Unser Draftrückblick geht weiter durch die NFC East und wir sind bei „meinen“ Cowboys angekommen. Die Dallas Cowboys haben ihre letzten drei Saisons mit 8-8 abgeschlossen – mehr Mittelmaß geht kaum. Zu schlecht für die Playoffs, zu gut, um in den Top Ten picken zu dürfen. So durften sie auch dieses Jahr an 16. Stelle das erste Mal draften.
Dort wählte man OT/OG Zack Martin von Notre Dame. Bei den Fighting Irish hat er als Left Tackle gespielt, bei den Cowboys ist er wohl als Right Guard eingeplant. Als Offensive Tackle bringt er eigentlich alles mit, um in der NFL bestehen zu können, außer der idealen Armlänge. Daher wurde schon vor dem Draft von vielen behauptet, er wäre ein besserer Guard. Die Cowboys hatten in der letzten Saison eine bereits sehr gute Offensive Line (Rang 4 bei Pro Football Focus), mit Martin will man noch besser werden. Dazu ist durch die Verpflichtung eines weiteren jungen Spielers gesichert, dass man auch in den nächsten Jahren die Qualität aufrechterhalten kann.
Bereits Ende der ersten Runde wollten die Cowboys dann schon wieder hochtraden. Doch war kein Team gewillt, ihr Angebot anzunehmen, bzw. die Seahawks fanden das Angebot der Vikings interessanter. Anfang der zweiten Runde machten sie weiter ihre Angebote und die Redskins schlugen zu. Die Cowboys benötigten einen Nachfolger von DeMarcus Ware, der dauerhaft Druck auf den Quarterback ausüben kann. In diesem Draft hatten sie in Jadeveon Clowney, Anthony Barr und Demarcus Lawrence drei Spieler ausgemacht, die diese Rolle in ihrem System ausfüllen können. Da Clowney und Barr in den Top Ten schon weggegangen waren, bezahlten sie mit ihrem Zweit- und Drittrundenpick etwas viel, um DE Demarcus Lawrence von Boise State nicht auch noch zu verlieren. Er wird noch etwas an Masse zulegen müssen, um ein Every-Down-Spieler zu werden, kann aber schon gleich seine Sacks erzielen.
Nachdem die Cowboys in der dritten Runde keinen Pick hatten (sie versuchten vergeblich für Trai Turner hochzutraden), zogen sie in der vierten Runde MLB Anthony Hitchens von Iowa. Nachdem sich Starter Sean Lee bisher in jeder Profisaison eine andere Verletzung zugezogen hat, stellt Hitchens zunächst eine gute Absicherung dar. Dazu könnte er sich mit guten Trainingseinheiten für eine Chance als Starting Sam-Linebacker verdienen. Ich war von dem Pick überrascht, da es zu diesem Zeitpunkt athletischere und meiner Meinung nach bessere Linebacker gegeben hätte.
In der fünften Runde tradeten die Cowboys erneut hoch, um WR Devin Street von Pittsburgh zu ziehen. Als Ersatz für den entlassenen Miles Austin, der mittlerweile bei den Browns unterschrieben hat, passt Street vom Spielertyp her gut ins Team. Er ist groß, ein guter Athlet und besitzt sichere Fanghände. Bei Pitt hat er sich ein gutes Route Running angeeignet, sowie die Vielseitigkeit, an der Seitenlinie oder im Slot zu spielen. Er wird noch Masse und Kraft zulegen müssen, um mit der härteren Spielweise in der NFL zurechtzukommen, kann dann aber zu einem guten Receiver werden. Zunächst wird er sich aber gegen Cole Beasley und Dwayne Harris durchsetzen müssen.
Mit fünf Picks in der siebten Runde zogen die Cowboys fünf Spieler für die Defense. Jeder von ihnen wird kämpfen müssen, um es in der Kader zu schaffen und dann zunächst Backup bzw. Rotationsspieler sein. Beste Chancen würde ich momentan DT Ken Bishop von Northern Illinois einräumen, der auf der One Technique wohl die schwächste Konkurrenz gegen sich hat.
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