NFL Draft Review 2015 – AFC South

Weiter geht die Draft Review in der AFC South.

Houston Texans

Bester Pick: Jaelen Strong, WR, Arizona State (Runde 3, Pick 70)

Die Texans gaben ihren Dritt-, Fünft- und Siebtrundenpick sowie DeVier Posey an die Jets ab, um in der dritten Runde Strong zu ziehen. Ich sah ihn zwar nicht in der ersten Runde, wie andere Experten, aber immerhin in der zweiten. Warum auch immer er abgerutscht ist, die Texans wird es gefreut haben, die nun einen potentiellen Nachfolger für Andre Johnson gefunden haben.

Fragwürdigster Pick: Benardrick McKinney, ILB, Mississippi State (Runde 2, Pick 43)

Ich war nie so wirklich von McKinney überzeugt. Er ist zwar groß und ein guter Athlet, aber seine Instinkte sind suspekt und in Coverage ist er gar nicht zu gebrauchen. Ich hätte ihn Ende der dritten Runde gezogen, weil er Upside besitzt. Als er gepickt wurde war ich nur froh, dass er nicht mehr für die Cowboys zur Verfügung stand, bei denen er Berichten zufolge im Gespräch war.

Late Round Sleeper: Christian Covington, DL, Rice (Runde 6, Pick 216)

Im letzten Jahr verpasste er die letzten drei Saisonspiele mit einer Knieverletzung und technisch kann er auch noch das ein oder andere lernen. Er ist aber kräftig und (zumindest bis zu seiner Verletzung) quick. Er könnte ein wertvoller Spieler für die Texans werden.

Indianapolis Colts

Bester Pick: Josh Robinson, RB, Mississippi State (Runde 6, Pick 205)

Letztes Jahr hatten die Colts Branden Oliver in den OTAs, ihn anschließend aber entlassen. Bei den Chargers spielte er dann eine gute Saison, während die Colts Probleme hatten, irgendein Laufspiel aufzuziehen. Dieses Jahr schienen sie ihren Fehler korrigieren zu wollen, indem sie den Oliver-Klon Robinson zogen. Er ist unglaublich schwer zu Boden zu bringen und sollte eine realistische Chance haben, Frank Gores primärer Backup zu werden.

Fragwürdigster Pick: D’Joun Smith, CB, Florida Atlantic (Runde 3, Pick 65)

Ich war nicht so überzeugt von Smith wie Christian. Bei seiner Größe ist er vermutlich auf den Slot beschränkt, was er am College aber nie getan hat. Gegen weniger talentierte Konkurrenz hat man ihn fast ausschließlich Go Routes an der Seitenlinie covern sehen. Ob es zu mehr reicht, wage ich noch zu bezweifeln.

Late Round Sleeper: Denzelle Good, OT, Mars Hill (Runde 7, Pick 255)

Mehr Sleeper als Good geht kaum. Ein Spieler, den vor dem Draft selbst viele Experten nicht kannten, von einer Universität, die den meisten Amerikanern kein Begriff ist. Er begann seine Karriere aber an einer bekannteren Schule: NC State. Ein gewisses Maß an Talent sollte also vorhanden sein.

Jacksonville Jaguars

Bester Pick: Michael Bennett, DT, Ohio State (Runde 6, Pick 180)

Bis heute weiß keiner so recht, warum Bennett erst in der sechsten Runde gepickt wurde. Die Meinungen der Experten vor dem Draft variierten zwischen der späten ersten und der dritten Runde. Nicht immer hat er bei Ohio State sein volles Potential ausgeschöpft, doch wenn er es getan hat, grenzte sein Spiel schon an Dominanz.

Fragwürdigster Pick: James Sample, S, Louisville (Runde 4, Pick 104)

Ich habe Sample nicht genauer gesehen, vertraue aber auf Christians Einschätzung, dass Sample eher einen Fünftrundenpick wert gewesen wäre. Ob er die Lösung an der Seite von John Cyprien werden kann, bleibt abzuwarten. Vielleicht sollte man doch Telvin Smith als Safety ausprobieren…

Late Round Sleeper: Ben Koyack, TE, Notre Dame (Runde 7, Pick 229)

Koyack kam als höchstgerankter Tight End seiner Recruiting-Klasse nach Notre Dame, konnte die hohen Erwartungen aber nie erfüllen. Immerhin hat er sich zu einem guten Blocker entwickelt, während sein Route Running und sein Hands Catching schlampig blieben. Er bringt aber viel Upside mit und könnte im Idealfall sogar ein guter bis sehr guter Starter in der NFL werden.

Tennessee Titans

Bester Pick: Dorial Green-Beckham, WR, Oklahoma (Runde 2, Pick 40)

Er hat am College so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann, weshalb er nach zwei Jahren von der University of Missouri geworfen wurde. Rein sportlich ist Green-Beckham aber einer der talentiertesten Spieler der Draftklasse. Mit ihm gaben die Titans ihrem neuen Quarterback Marcus Mariota eine legitime Nummer-eins-Option, die der Offense in den letzten Jahren immer fehlte.

Fragwürdigster Pick: Jeremiah Poutasi, OT, Utah (Runde 3, Pick 66)

Die Titans hatten einen Need auf Right Tackle, ihn mit Poutasi zu bedienen war aber doch überraschend. Er hat langsame Füße und technisch noch einiges zu lernen. Kaum einer hat seine Einberufung so früh erwartet. Vielleicht kann er einen besseren Guard abgeben.

Late Round Sleeper: Andy Gallik, C, Boston College (Runde 6, Pick 208)

In den letzten drei Jahren haben sich die Titans jeweils einen Rookie-Center gesichert. Brian Schwenke (2013), Gabe Ikard (2014) und nun Gallik. Letzterer war ein entscheidender Spieler in einer der besten Offensive Lines am College. Schwenke ist als Starter eingeplant, letztes Jahr hat er allerdings noch nicht überzeugend ausgesehen. Auf lange Sicht könnte sich für Gallik eine Chance ergeben.