Die Stars von morgen schon heute

NFL Draft Review 2015 – AFC West

Unser Rückblick auf den 2015 NFL Draft geht zu Ende mit der AFC West.

 

Denver Broncos

Bester Pick: Ty Sambrailo, OL, Colorado State (Runde 2, Pick 59)

Sambrailo war einer meiner „Geheimtipps“ in dieser Draftklasse. Er sollte noch Kraft zulegen, ich bin aber überzeugt, dass er ein richtig guter Guard werden kann. Nach der Verletzung von Ryan Clady könnte er als Left Tackle eingesetzt werden, was seinen Leistungen als Rookie durchaus schaden könnte. Insgesamt sollte er aber sehr gut in Gary Kubiaks Zone Blocking Scheme passen.

Fragwürdigster Pick: Max Garcia, OL, Florida (Runde 4, Pick 133)

Stichwort(e) Zone Blocking – Garcia passt da irgendwie so gar nicht rein. Langsame Füße, unbeweglich und über die Power kommend. Er hat bei Florida mehrere Positionen in der Offensive Line gespielt, vom Value war der Pick vermutlich in Ordnung, ob er aber ins System passt, wird sich noch zeigen müssen.

Late Round Sleeper: Darius Kilgo, NT, Maryland (Runde 6, Pick 203)

Kilgo ist ein kräftiger, Blocker beschäftigender Run Stuffer, wie man es sich bei einem Nose Tackle vorstellt. Für die meisten 3-4 Defenses ist er etwas leicht gebaut, Wade Phillips setzt traditionell auf dieser Position aber eher auf „Leichtgewichte“. Technisch hat er noch einiges zu lernen, auf lange Sicht sollte man ihn aber im Auge behalten.

 

Kansas City Chiefs

Bester Pick: Marcus Peters, CB, Washington (Runde 1, Pick 18)

Hätte er es sich nicht mit seinen Coaches bei den Huskies verscherzt, wäre Peters vermutlich ein Top 5 Pick gewesen. Peters kann ein überragender Cornerback in der NFL werden und ein Stützpfeiler der Chiefs-Defense. Andy Reid hat in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass er mit schwierigen Charakteren umgehen kann.

Fragwürdigster Pick: Mitch Morse, C, Missouri (Runde 2, Pick 49)

Morse hat bei den Tigers zuletzt Offensive Tackle gespielt, aber auch schon Erfahrung als Center gesammelt. Allerdings war er als Spieler nicht so überzeugend, dass man ihn als Zweitrundenpick sah. Er soll sehr intelligent sein und ein hohes Spielverständnis besitzen. Gerade als Center kann das ein sehr wichtiger Faktor werden. Momentan wundere ich mich aber ob der Einberufung in der zweiten Runde.

Late Round Sleeper: Rakeem Nunez-Roches, DT, Southern Miss (Runde 6, Pick 217)

Nunez-Roches hätte ich lieber in einer Vier-Mann-Front gesehen als Three-Technique. Mit Poe in der Mitte wird er nun vermutlich als End eingeplant, wo seine Talente vermutlich verschwendet werden. Mit seiner Quickness kann er aber ein guter Spieler werden.

 

Oakland Raiders

Bester Pick: Clive Walford, TE, Miami (Runde 3, Pick 68)

Die Raiders benötigten bessere Passfänger für ihre Offense und holten unter anderem Clive Walford in der dritten Runde. Er besitzt sichere Fanghände und ist ein guter Blocker. Zwar ist er keine große Gefahr in der Red Zone, da er nicht besonders sprungstark ist, als eine Art „Jason Witten für Arme“ kann er der Offense aber sicher helfen.

Fragwürdigster Pick: Mario Edwards Jr., DE, Florida State (Runde 2, Pick 35)

Pass Rusher, die die Raiders an Stelle von Edwards ziehen können: Preston Smith, Nate Orchard, Owamagbe Odighizuwa, Randy Gregory und Preston Smith. Ja, ich habe Smith doppelt erwähnt, denn er ist im Endeffekt die bessere Version von Edwards (oder Edwards die schlechtere von Smith?). Edwards ist wahnsinnig talentiert, hat sich am College aber kaum Mühe gegeben, dieses Talent in Leistung auf dem Feld umzusetzen. Die Raiders sind mit ihm in der frühen zweiten Runde ein aus meiner Sicht zu hohes Risiko eingegangen.

Late Round Sleeper: Max Valles, OLB, Virginia (Runde 6, Pick 179)

Es bleibt noch abzuwarten, wie Valles bei den Raiders eingesetzt werden soll – als Defensive End oder als Backup hinter Khalil Mack in der OTTO-Rolle. Als Pass Rusher bei Virginia zeigte er sich eher wenig dynamisch, dafür bewies er aber gute Instinkte. Im Spiel gegen Louisville in der letzten Saison wehrte er vier Pässe an der Line of Scrimmage ab. Er bringt definitiv Anlagen mit, um erfolgreich in der NFL zu sein.

 

San Diego Chargers

Bester Pick: Melvin Gordon, RB, Wisconsin (Runde 1, Pick 15)

Es ist weiter fragwürdig, ob der Uptrade nötig war, um vor die Texans zu kommen, in Sachen Need und Value haben die Chargers hier aber nichts falsch gemacht. Nach Ryan Mathews‘ Abgang benötigte man einen neuen Featured Back, da Branden Oliver letztes Jahr nicht wie ein Every-Down-Spieler aussah. Gordon bringt alles mit, um in der NFL erfolgreich zu sein: Dynamik, Vision und ein kleines Bisschen Power.

Fragwürdigster Pick: Denzel Perryman, ILB, Miami (Runde 2, Pick 48)

Perryman ist ein instinktiver Baller, der stark gegen den Lauf, weniger stark gegen den Pass spielt. Mir kam sein Pick etwa eine halbe Runde zu früh, fragwürdiger fand ich aber eher, dass die Chargers hier einen ILB zogen. Manti Te’o hat in seinem zweiten Jahr gute Ansätze gezeigt, Donald Butler ist nach seiner massiven Vertragsverlängerung frühestens in zwei Jahren „entlassbar“ und das auch nur als „Post June 1 Cut“. Entsprechend kann man in San Diego wenn dann nur Te’o absägen wollen, wo die Frage entsteht, warum man einen Zweitrundenpick, der keinen Ärger gemacht oder unterirdisch gespielt hat, nach zwei Jahren nicht mehr haben will.

Late Round Sleeper: Kyle Emanuel, OLB, North Dakota State (Runde 5, Pick 153)

Emanuel ist für einen Defensive End hart undersized, gerade mit seinen kurzen Armen, als Linebacker in einer 3-4 könnte er aber ein guter Spieler werden. Er ist athletisch und spielt mit hohem Einsatz. Aus der FCS kommend wird er sich an die deutlich bessere Konkurrenz gewöhnen müssen, am College hat er aber komplett dominiert.